Besuch in der Normandie
Besuch in der Normandie
„Krieg“ – eigentlich nur fünf Buchstaben –doch man könnte alleine darüber schon unendlich viel schreiben. Soviel, dass es ganze Bibliotheken und Millionen von Buchstaben nicht fassen könnten. Historisch betrachtet, gab es schon immer Kriege –sind sie auch manchmal umschrieben mit Synonymen wie Auseinandersetzungen, Konflikten etc. - Auch hier gab und gibt es, wie gerade auch die aktuelle Zeit zeigt, genügend Begrifflichkeiten und Rhetoriken.
Hierbei möchte ich mich ein wenig dem vorhergegangenen Blogbeitrag/der Thematik von Thomas Schlee anschließen, vor allem da wir schon des Öfteren die Bretagne samt der „ehemaligen Festung Brest“, mit einem Großteil ihrer dortigen Batterien, Befestigungen und auch der U–Boot Bunker besucht haben – und so sind auch die Geschehnisse des Fallschirmjägers Lipowski bekannt bzw. gegenwärtig.
Diesmal allerdings – und hier rechnete ich nach – waren wir wieder in der Normandie, ebenfalls zum wiederholten Male – und das erste Mal war vor ca. 25 Jahren.
Grundlage legte damals der Film „Der letzte Tag“ – so dass ich damals zusammen mit einem Freund und unserem T3 Bus, ausgestattet mit dem obligatorischen Reiseführer und Landkarte, diverse Örtlichkeiten, welche einem noch aus dem Film bekannt waren, ansteuerten.
Als Soldat sehe ich es als eine Pflicht, aber auch für mich persönlich gehört es zum guten Ton, den Soldaten ihren Respekt zu geben. Und so besuche ich zum Abschluss den jeweiligen Soldatenfriedhof – auch zum eigenen Innehalten.
Mit dem Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs „La Gambe“, einer der größten Soldatenfriedhöfe in der Normandie, welche unteranderem von der kriegsgräberfürsorge sehr gut gepflegt wird, schließt sich dann der Kreis und auch dieser Beitrag. Und ich habe Zeit zum reflektieren:
„Kriegsgräber und Soldatenfriedhöfe zeigen die letzte Stufe des Krieges – Endgültig“
„Froh kann der sein, der das Glück hatte, mit Namen zu Grabe getragen worden zu sein“
“ Krieg kennt eigentlich nur Verlierer- seien es Soldaten, deren Angehörige oder vor allem die Zivilbevölkerung.“
„La Gambe“ befindet sich in Colleville-sur-Mer und ist frei zugänglich, jeden Tag von 09:00 – 17:00 Uhr. Die Gräber von 9.387 gefallenen Soldaten befinden sich auf dem Friedhof. Auf der halbrunden Wand, an der Ostseite des Mahnmals, stehen die Namen von 1.557
Gerade bei den Örtlichkeiten – seien es die Landungsstrände, Widerstandsnester, Küstenbatterien, sowie bei den Kriegsgräbern, hat sich hier einiges getan.
Ob man ein Fan von Museen ist oder nicht, auch hier wird einiges getan. So wurden bzw. werden einige Küstenbatterien wiederhergestellt. Beispielsweise wurde die Batterie „Longues-sur-Mer“, durch einen großen Parkplatz samt Besucherzentrum ergänzt.
Trotz Vor- bzw. Nebensaison, locken die Örtlichkeiten zahlreiche Besucher an. Dies auch wirklich durch alle Altersgruppen und auch in Verbindung mit Schulausflügen, anders als beispielsweise in Deutschland, wo manche Zeugen und Zeichen der Vergangenheit – die eben auch ein Auseinandersetzen mit der Geschichte darstellen am besten nicht vorhanden wären.
Allerdings, und ich vertrete hier nur meine Meinung – wo kann ich besser aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen – als vor Ort und mit etwas das ich vielleicht besser greifen kann als mit einem Buch oder einer Beamerpräsentation.
Und das, finde ich, haben die Franzosen hier um einiges besser erkannt und auch umgesetzt als wir Deutschen. Und auch die Amerikaner sind dort besser aufgestellt, wie wir bspw. Bei Besichtigung des Soldatenfriedhofs oberhalb von Omaha Beach sehen konnten.
Soldaten, die vermisst wurden oder von Leichen die nicht gefunden oder identifiziert werden konnten.
Einen Besuch kann ich euch sehr empfehlen.
Ich hoffe euch hat dieser Beitrag gefallen, und falls ihr auch etwas dazu zu sagen oder Fragen habt, schreibt sie doch gerne in die Kommentare.
Servus, euer Tobi